BARTLEBY DER SCHREIBER
nach Herman Melville

 

BARTLEBY DER SCHREIBER nach Herman Melville

Als Schreiber in einer New Yorker Kanzlei ist Bartleby eigentlich der ideale Angestellte, hingebungsvoll fleißig, rechtschaffen und still. Doch leise und sanftmütig spricht er auch, immer wieder, den einen Satz, der seinen Vorgesetzten in die Verzweiflung treibt. „Ich möchte lieber nicht.“ Bartleby möchte lieber keine Abschriften prüfen. Er möchte lieber keine Botengänge übernehmen. Schließlich möchte er überhaupt nicht mehr schreiben. Er möchte aber auch die Kanzlei nicht verlassen. Und bleibt unverdrossen, still und gegen jeden Zuspruch, jede Drohung, jede Hilfe resistent. Sein Aufbegehren gegen ein gleichförmiges Büroleben und schließlich gegen das Leben überhaupt macht ihn zu einer zentralen Figur der modernen Weltliteratur.
 

„Selbst als Katoniker und Magersüchtiger ist Bartleby nicht der Kranke, sondern der Arzt eines kranken Amerika, der Medicine-man, der neue Christus oder unser aller Brüder.“ (Gilles Deleuze)

PREMIERE 2016

KREATION DES TON UND KIRSCHEN THEATERS Stefano Amori, Margarete Biereye, Victor Cuevas, Regis Gergouin, David Johnston, Rob Wyn Jones, Nelson Leon, Daisy Watkiss.

KÜNSTLERISCHE LEITUNG Margarete Biereye & David Johnston

FOTOS von Jean-Pierre Estournet

TRAILER von Stephan Samuel

PRESSE

Potsdamer Neueste Nachrichten, Astrid Priebs-Tröger, November 2016

(…) Doch ganz besonders ein Bild erzeugt – neben Wut – auch tiefe Traurigkeit: Bartleby ist allein im nächtlichen Büro. Er steht am Fenster und verfolgt, als sich dieses durch den Raum zu bewegen beginnt, einzig und allein sein Spiegelbild. Was für ein Narzissmus, welche Einsamkeit! Ganz am Schluss schickt der Notar ihm und der ganzen Menschheit ein bedauerndes „Ach“ hinterher. Berührend und verstörend zugleich!

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Kultursegler, Heidi Jäger, November 2016

Die zupackend-frische Inszenierung lässt viele Assoziationen zu: erinnert nicht nur an die dissonante Großstadtsinfonie Edward Hoppers, sondern auch an die brüchigen Charaktere Kafkas und an die Endzeitstimmung Becketts. Diese 80 Minuten spannungsgeladenes Theater fangen unsere auseinanderfallende Welt ein: diese permanent Leistung abrufende Zeit, in der innerer Rückzug und Depressionen rasant auf dem Vormarsch sind. Ton und Kirschen lassen uns aufgewühlt zurück.

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